Dienstag, 24. Mai 2016

Elefanten Safari am Bantiger

Sonntag, 22. Mai 2016


Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!
Kann eine Wanderbare Geschichte nicht bei der eigenen Haustür beginnen? Doch, sie kann! Nach der anstrengenden Wanderung am Mont Racine war wieder einmal ein kurzer sonntäglicher Bummel angesagt. Den Bantiger hatten wir in letzter Zeit vernachlässigt - also nichts wie hin.






Route: Bolligen - Flugbrunnen - Bantigen - Chatzestyg - Bantiger - Bantigehubel - Geristein - Harnischhuet - Luzere - Wolfeich - Dachshole - Habstetten - Bolligen

13 km, 4 Std., Auf- und Abstieg 450 Hm, meist T1, am Elefant "gefühltes" T3


Blick über Flugbrunnen zu den Berner Alpen. Eine Wetteränderung zeichnet sich ab. Uns gefällt diese Stimmung sehr. 
 Durch das Gümligetal sehen wir hinüber zu den Gipfeln der Gantrischkette. An der Bürgle liegt noch viel Schnee. Fanatische Skitourenfahrer fahren sicher heute die steile Nordflanke hinunter.
Ein schönes Stöckli in Bantigen. Wer Zeit und Lust hat, kehrt hier im Brüggstockbeizli ein.
Unser Zwischenziel Bantiger ist in Sicht. Mit 947.3 Meter über Meer ist er der höchste Punkt der Gemeinde Bolligen. Der Sendeturm ragt weitere 192 Meter in die Höhe. Während der Bauphase bin ich mit dem Anlagewart Peter Kräuchi wohl auf über 1000 m gestiegen.




Im Aufstieg folgen wir möglichst lange dem nach Süden gerichteten Waldrand und geniessen die Sonne und die prächtige Aussicht.


Wir steigen den Chatzestyg hoch und kommen beim Findling mit der Gedenktafel an Karl Ludwig Schmalz vorbei. Karludi war in Bolligen Lehrer, Gemeindepräsident und Ehrenbürger. Er war der erste Naturschutzinspektor des Kantons Bern. Seine Leidenschaft galt ganz besonders den Findlingen und Schalensteinen. Ich habe ihn persönlich gut gekannt.
Auch am Bantiger ist alles vergänglich, aber die Spechte wissen es zu schätzen.










Dentenberg, Belpberg, Gantrischkette
 Über 145 Treppenstufen haben wir nun die Aussichtsplattform auf dem Bantigerturm erreicht. Panoramatafeln erleichtern die Orientierung.

Berner Alpen

Mittelland und Jura
 Tief unter uns erblicken wir den Bantigehubel. Über viele Treppenstufen steigen wir da hinunter.


Durch den Geristeinwald wandern wir weiter nach Geristein. Weil das Gatter Richtung Ruine Burg Geristein verrammelt ist, wählen wir den Weg durch das Dorf.
 Viele Erinnerungen kommen hoch. Hier das Schulhaus, in dem ich die Versammlungen der Schulgemeinde Geristein protokollierte. Mangels Schülern musste die Schule geschlossen werden.
 Und jetzt wird es nochmals spannend. Wir sind auf der Suche nach dem Elefanten - und haben ihn gefunden. Ein guter Pfad führt vom Strässchen hinter der Platzgeranlage durch und direkt hinauf auf den Sandsteingrat.
Der imposante Rüssel.











 Der Elefant bewegt sich nicht. Wir können ohne Gefahr passieren.

Elefantendurchblick. Wir hatten in Sachen Routenwahl den Durchblick nicht und stiegen durch ein Weglein ab, das stellenweise bis auf den Fels abgerutscht war. Dank unserer Hosenbodentechnik rutschten wir halt auch ab. Es ist besser, wieder zum Platzgerhüttli zurückzukehren. Unser Abstieg war gefühltes T3!
 Unter blauem Genfer Günsel versteckte sich der alte Pfad.
Der Blick zurück. Der Elefant versteckt sich hinter Buchenlaub.







Harnischhuet. Viele Erinnerungen kommen auf.
Im Harnischhuet ein Findling aus dem Allalingebiet. Der Rhonegletscher hat ihn hier her verfrachtet.
 Zum Abschluss unserer Wanderung queren wir die Luzeren und steigen zur Dachshole hoch.
Den Ausblick von der Dachshole lieben wir ganz besonders. Bolligen ist wahrhaftig eine schöne Gemeinde!
Kurz vor Habstetten zeigt uns ein Milan, dass fliegen bequemer wäre als wandern. Der kurze Spaziergang hat sich halt ein bisschen in die Länge gezogen. Aber eben: wer mit Peter wandert, muss mit solchen Überraschungen leben. Unbestritten war es wiederum wanderbar.

Montag, 23. Mai 2016

Über den Sentier des Statues auf den Mont Racine

Samstag, 21. Mai 2016


Ausgangspunkt La Sagne NE
Bahn oder Bus von La Chaux-de-Fonds nach La Sagne

Route: La Sagne - Marmoud - Sentier des Statues - La Grande Racine - Mont Racine - La Grande Motte - Les Geneveys sur Coffrane.

10 km, 4 Std. inkl. Pausen, 450 Hm Aufstieg, 600 Hm Abstieg, T1

Einen ersten Versuch, den Sentier des Statues zu begehen, machte ich am 26. Dezember. Vom fotografischen Ergebnis war ich dann enttäuscht. Der Grund: Der Sentier führt durch einen steilen Bergwald, Exposition Nord. Weil im Winter die Sonne tagsüber nur um die Mittagszeit scheint, liegen die Statuen meist im Schatten. Das Licht ist fürs Fotografieren denkbar ungünstig.
Käthi und ich lieben die Moorlandschaft um La Sagne und Les Pont-de-Martel. Und so kommen wir im Mai wieder. Diesmal stimmt das Licht. Aus irgendeinem Grund fährt das Bähnli nicht. Mit dem Bus erhalten wir neue Landschafts-eindrücke.


Wir überqueren den Bach Le Bied, der in den Mooren bei Les Pont-de-Martel versickert. 







Drüben im Marmoud werden wir zum Einstieg in den Sentier des Statues gewiesen. Er führt im Zickzack den steilen Bergwald hinauf. Es sind 200 Höhenmeter zu überwinden. 








Ein paar Worte zum Künstler, der die Skulpturen geschaffen hat: 
Georges-André Favre, Ingenieur und Künstler aus Le Locle, erwarb 1979 die Waldparzelle, in der er dann während 35 Jahren aus Baumstrünken über 140 Skulpturen schuf. Im November 2013 ist er im Alter von 82 Jahren gestorben. Heute wird der Sentier des Statues durch einen Verein unterhalten.

Die Fotos der Skulpturen kommentiere ich bewusst nicht. Es ist das Lebenswerk eines ganz besonderen Künstlers. Es lohnt sich, in diese Märchenwelt einzudringen.























 Selbstporträt von Georges-André Favre.
Ankunft am Ende des Skulpturenweges









Nach dem Kunst- dann auch noch das Naturerlebnis. Wir steigen hinauf auf den Grat des Mont Racine, geniessen die Blumenpracht und die Aussicht auf die Alpen, die ein bisschen im Dunst liegen. Eindrücklich wie immer die prächtigen Buchen.

Frühlingsenzian

Knabenkraut
 
Schlüsselblume
Neuenburger - und Murtensee, Berner Alpen
Für den Abstieg vom Mont Racine gibt es viele Möglichkeiten. Wir wählen eine nicht optimale Route nach Les Geneveys sur Coffrane. In der Karte zu Beginn des Blogs ist dies korrigiert und der markierte Wanderweg eingezeichnet. Andere Ziele wären der Col de La Tourne, Les Hauts-Geneveys oder Les Ponts-de-Martel.