15. Juli 2016
Leitung: Marianne Burgunder, 23 Seniorenwanderer
Route: Postautohaltestelle Tschingel - Griesschlucht - Pochtenalp - Golderli - Steinenberg - Bundstäg - Dündenessli - Griesalp
4.5 km, 350 Höhenmeter Aufstieg, 150 Höhenmeter Abstieg, 2 1/2 Std. reine Wanderzeit, T2 auf dem Schluchtweg, T1 ab Golderli bis Griesalp
Letztes Jahr führte uns Marianne ins Gasterental zum schönsten Schuhladen der Welt - heute geht es ins Kiental zu rauschenden Wildbächen und tosenden Wasserfällen.
In Reichenbach kontrolliert Chauffeur Ernst von Niederhäusern aufmerksam das Kollektivbillett ....
... und Marianne begrüsst uns offiziell in ihrer engeren Heimat.
In Tschingel, wo eine der steilsten Postautostrecken Europas beginnt, verlassen die Ängstlichen das Postauto, derweil der harte Kern sitzen bleibt und mutig bergwärts kurvt.
Die Wanderer folgen vorerst dem Strässchen ....
... und erhalten von der ersten Brücke einen ersten Einblick in die Griesschlucht.
Tosendes Wasser nach heftigen Regenfällen |
Nach einigen Minuten zweigt der Schluchtweg ab. Wir überqueren den Gamchibach auf einem soliden Steg.
Der Schluchtgeist heisst uns willkommen. Leider kann ich ihm den Link zu diesem Blog nicht schicken, weil er mir seine Mailadresse nicht geben will.
Vom langen Gucken ins rasende Wasser wird mir fast schwindlig.
Einige der heute seltenen Sonnenstrahlen dringen in die Schlucht.
Gleich folgt ein Höhepunkt: der Pochtenfall. Feiner Wasserstaub hindert die mutlosen Wanderer, weit vorzudringen. Nur einer lässt sich richtig duschen. Aus reiner Bescheidenheit verrate ich nicht, um wen es sich da handelt.
Auch kleine Wasserfälle haben ihren Reiz. Wie heisst es doch in einem bekannten Lied: "Trinken das Wasser vom moos'gen Stein..". Ist ja viel gesünder als das ständige Kaffee trinken.
Und dann die kitzligste Stelle des Tages: Balancieren über die Schlucht auf einem glitschigen Baumstamm. Ich musste dann wieder umkehren, weil mir niemand folgen wollte. (Wer's glaubt, bezahlt einen Taler ...).
Blick hinunter auf den Tschingelsee. Dieser entstand 1972 nach einem heftigen Gewitter, das an den Flanken des Ärmighorns einen grossen Murgang verursachte. Die Gesteinsmassen bildeten einen Damm und stauten den Gamchibach auf. Der See verlandet zusehends.
Am Gegenhang sehen wir den imposanten Dündenfall. Eigentlich bin ich froh, dass unser Weg nicht dort hinaufführt ...
Noch ein Blick in die Tiefen der Schlucht ...
... und dann erreichen wir das gemütliche Hotel Waldrand auf der Pochtenalp. Ein Hotel aus einer anderen Epoche - aber mir gefällt es. Da wird noch nicht gewellnesslet.
Und gleich folgt das nächste traditionelle Haus. Und dann eine Überraschung:
Wir sind wieder vereint. Die tollkühnen Postautofahrer sind heil auf der Griesalp angekommen und haben den Weg zum Golderli gefuden.
Weiter geht es zum Steinenberg, wo wir in der kleinen Kapelle das obligate "Dona nobis pacem" erklingen lassen.
Im Gärtli vor der Kapelle erblicken wir den ersten Türkenbund.
Auf Alp Steinenberg werden wir vom Herr des Hauses mit seinen zwei Kühen empfangen.
Das Alp-Lädeli hat ein reichhaltiges Angebot. Die Wanderer kaufen fleissig ein. Alpkäse und Nidletäfeli sind die Renner.
Blick zurück auf Alp Steinenberg ...
.... noch über einen rauschenden Bach ...
... und endlich erreichen wir den ersehnten Picknickplatz
Hunger und Durst sind gestillt. Es kann weiter gehen ...
... und wieder gilt es den Gamchibach zu überqueren
Wegweiser zur Griesalp |
Gamchibach vom Bundstäg |
Der neugierige Fotograf sieht sogar einige Alpenrosen ...
... und diesmal einen wilden Türkenbund.
Für alle, die es nicht wissen: auch die Griesalp hat einen Flugplatz.
Und auf der Griesalp gibt es auch Kaffee! Weil aus organisatorischen Gründen der unvermeidliche Kaffeehalt ausgefallen war, geniesst man diesen um so mehr.
Start zur Heimreise. Schweren Herzens fasse ich Mut und setzte mich auch ins Postauto.
Derweil wir es wagen, hinaus zu blicken, erzählt unser Chauffeur die Geschichte einer Frauengruppe. Sie rieten unterwegs, was ihre zu Hause gebliebenen Männer wohl zu Mittag kochten. Fast alle tippten auf Apfelkuchen. Was dann der Chauffeur zu den Frauen sagte, habe ich vergessen oder nicht begriffen ...
Zum Schluss aus dem Postauto der Blick zum Anfang der Wanderung.
Danke Marianne für diese wunderschöne und sorgfältig vorbereitete Wanderung! Für mich war es nach vielen Jahren die Rückkehr ins Kiental. Den Tschingelsee kannte ich nur aus Fotos und Presseberichten. Nochmals 40 Jahre bis zum nächsten Besuch darf ich nicht verstreichen lassen ...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen