Leitung: Marianne Burgunder, 8 Seniorenwanderer
Route: Vechigen Kirche - Hasli - Worbberg - Rüttihubelbad - Enggistein - Worb Schloss - Eggwald - Vechigen
11 km, 290 Höhenmeter Auf- und Abstieg, 3 Std., gute Wege, Schatten im Wald
Geplant war diese Wanderung am 7. August. Aufgrund des schlechten Wetterberichtes wurde sie abgesagt. Acht der damals angemeldeten Wanderer nahmen unter der Leitung von Marianne einen zweiten Anlauf, diesmal an einem schönen, jedoch auch sehr heissen Wandertag.
Meine Motivation war natürlich das Wort "Bad". Muribad, Marzilibad, Rüttihubelbad - eine Steigerung! Ich hoffte, an diesem Tag endlich den längst fälligen Sprung vom 10m-Sprungturm zu realisieren. Nun aber ganz schön brav von vorne.
Wir trafen uns in der Kirche Vechigen. Wie wir von Marianne erfuhren, war sie ursprünglich dem Heiligen Martin geweiht. Den kennen wir ja auch! Weitere Infos siehe hier: https://de.wikipedia.org/wiki/Kirche_Vechigen
Der Bummel durch das behäbige und heimelige Vechigen war ein erster Höhepunkt des Tages:
Und schon nimmt die kleine Wandergruppe die ersten Aufstiege in Angriff, mit Blick auf die Kirche Vechigen, die Worbla saust vorbei, aus der Ferne grüsst der Bantigerturm, die Stockhornkette am Horizont - eifach ärdeschön!
Bei Punkt 758 geht es in den schattigen Wald, wir betrachten üppig wuchernde Pilze, ein Aussichtspunkt am Waldrand ermöglicht schöne Ausblicke, und ein Wegweiser bestätigt uns, dass wir richtig auf Kurs sind.
Und dann kommt mitten im kühlen Wald ein lauschiger Picknick-Platz, wir machen Mittagsrast, weil wir ja im Rüttihubelbad baden wollen - nicht essen.
Anschliessend ein recht steiler Abstieg, hinaus auf eine Wiese, beim Haus mit den Lochsteinen vorbei, und schon.....
.... und schon - das Bad. Etwas gar klein. Wo ist der Sprungturm??
Na ja - wir bewunderten schöne Räume, erlabten uns an süssen Köstlichkeiten und stellten dann später in Enggistein fest, dass dort in Sachen Gastronomie andere Sitten herrschen ...
Den Kilometer vom Rüttihubelbad nach Enggistein sind wir übrigens mit dem Postauto gefahren. Bei dieser Hitze wären ja die Schuhsohlen geschmolzen ....
Und nun kam ich einem Rätsel auf die Spur. Ich wusste ja schon seit Jahren, dass ein Teil des Biglenbaches nicht bei Hasle-Rüegsau in die Emme, sondern in Worb in die Worblen fliesst. Kurz zur Geschichte:
Im Jahr 1350 kaufte der Schlossherr von Worb, ein Freiherr von Kien, Wasserrechte vom Biglenbach und liess durch das Enggisteinmoos einen Kanal bauen. Mit diesem Wasser wurden am Schlosshang Mühlen betrieben und später auch Strom erzeugt. Diesem Bach entlang führte uns Marianne auf verwunschenen Schleichwegen beim Schloss vorbei zum Eggwald.
Zum Schluss frei nach Goethe:
Warum denn in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!
Wer nun das Gefühl hat, etwas verpasst zu haben: mit Hilfe der Karte ist diese Wanderung für jedermann machbar. Einfach gelegentlich zum Bantigerturm gucken - und im Zweifelsfall geradeaus zurück Richtung Bolligen ....
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