Schon vor einem Jahr hatten Käthi und ich geplant, den Nationalpark Abisko mit Schneeschuhen zu erwandern. Kurz vor der Abreise verletzte sich Käthi bei einem Sturz am Bantiger - wir verschoben die Reise nach Skandinavien auf unbestimmte Zeit.
Dieses Jahr wollten wir es nochmals packen. Wir hatten Glück: die Schneeverhältnisse und das Wetter waren ideal, die eiskalten Tage blieben aus, meine Handschuhe blieben die ganze Zeit im Rucksack.
Wie fast immer haben wir im Schlafwagen gut geschlafen und kommen ausgeruht in Schwedisch Lappland an. Am neuen Bahnhof von Kiruna befinden wir uns direkt unter dem Slalomhügel.
Ankunft in Abisko Turist. Wir können unser Zimmer im Haus Keron noch nicht beziehen und machen einen ersten Spaziergang hinunter zum Torneträsk. Der Torneträsk ist mit einer Länge von 70 km und einer Fläche von 332 Quadratkilometer der grösste See in der Provinz Norbotten.
Unterwegs schauen wir hinunter in die Schlucht des Abiskojåkka.
Den Torneträsk betreten wir unten beim Bastu-Häuschen. Bastu (Badestube) ist das schwedische Wort für Sauna. Nach der Sauna wälzen sich die Schweden nackt im Schnee oder tauchen durch ein Loch ins Wasser. Nichts für mich: das Wasser wäre mir viel zu warm .....
Abisko hat ein kleines Skigebiet. Die langsamste Sesselbahn der Welt (uraltes Schweizerprodukt) führt hinauf zum Njulla. Die Abfahrten sind recht steil und ruppig.
Blick hinüber zur Lapporten. In der Geschichte der Samen spielt dieser Durchgang durchs Fjäll (Gebirge) eine wichtige Rolle.
Auf dem See wandern wir hinüber zur Mündung des Abiskojåkka, wo wir eine erste kleine Insel überqueren.
Im Mündungsgebiet brüten im Frühsommer viele Vögel. Eine grosse Fläche ist Vogelschutzgebiet und darf erst ab Mitte Juli wieder betreten werden.
Auf dem Rückweg zur Fjällstation sehen wir den ersten Erzzug, unterwegs von Narvik nach Kiruna. Die stärksten Lokomotiven ziehen bis zu 70 beladene Erzwagen. Auf dem Rückweg nach Kiruna sind sie natürlich leer.
GPS-Track Inselhüpfen
Auf dem harten Eis liegt eine Schicht Pulverschnee. Es ist ein Vergnügen, so zu spuren.
Auf dieses rote Zelt habe ich hingehalten. Das Eisfischen ist das grosse Winterhobby der Schweden. In Zelten und Häuschen machen sie es sich gemütlich und bohren grosse Löcher ins Eis.
Auf der Insel Abeskosuolu eröffnet sich ein ganz spezieller Blick auf die Lapporten. Die kleine Insel liegt im Perimeter des Nationalparks Abisko und ist unbewohnt. Ich komme mir vor wie Robinson. Heute ist Samstag - Freitag wäre gestern gekommen ..
Wir steigen auf zum höchsten Punkt und sehen hinüber zur anderen Seeseite.
Durch lockeren Birkenwald werden wir hinunter zum Ufer queren.
Ich liebe diese Landschaft und komme hinauf in den Norden, solange mich meine Füsse tragen.
Diese Spuren kenne ich vom Hohgant. Hier ist ein Schneehuhn gelandet und hat sich im lockeren Schnee eingegraben.
Biologen können aus der Anzahl *Gägeli" berechnen, wie lange das Huhn hier Schutz gesucht hat.
Hier haben Hasen geäst und ihre Spuren hinterlassen. Auf der kleinen Insel hat es natürlich keine Spuren vom Elch und Ren
Von starkem Wellengang bilden sich am Ufer bizarre Eisplatten.
Ein Schwede bohrt ein Loch ins Eis. Die Hüttenwartin in Teusajaure rüstete uns vor Jahren auch aus mit Bohrern. Gefangen haben wir nichts ...
Es ist schwierig, mit Schneeschuhen zu hüpfen. Innerlich habe ich es bei diesem Anblick getan - vor Freude.
Im Nebel und Schneesturm wäre es unmöglich, sich auf dem See zu orientieren. Das GPS ist ein Muss! Ich zeichne immer einen Track auf - diesen könnte man umkehren und sicher wieder nach Abisko gelangen.
Auf dem Rückweg dringen wir weit in das Canyon des Abiskojåkka hinein. Ich rutsche an einer schmalen Stelle aus und wäre beinahe ins kalte Wasser gefallen. Wer ist da wohl am meisten erschrocken ...?
Eiszapfen in allen möglichen Formen und Farben.
Das Restaurant in der Fjällstation Abisko gehört zu den 50 besten von Schweden. Wir fahren wegen der unberührten Natur hinauf in den Hohen Norden; aber zu verachten ist so gutes Essen natürlich nicht.
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