Marlingerwaalweg - von Lana nach Töll
Der Marlinger Waal ist ca. 11 km lang. Er beginnt an der Talenge der Etsch bei der Töllbrücke und endet bei Lana. Auf bequemem Weg wandern wir durch steile Flanken, Wiesen, Obst- und Weingärten. Tief unter uns liegen die Orte Algund, Meran und Tscherms.
Unterwegs gibt es zahlreiche Einkehrmöglichkeiten (Jausen) und gegen Schluss sogar die Möglichkeit, ein neues Hemd zu kaufen …
Zu beachten sind unterwegs die Informationen über die Geschichte und die Bedeutung des Waals. Details wie die Waalerhütte und die Wasserräder mit Glocke erinnern an die Suonen und Bissen im Wallis.
Baubeginn war 1737. Die Kostenberechnung belief sich auf 20‘000 Gulden. Nach 20-jähriger Bauzeit kostete der Marlinger Waal die saftige Summe von fast 100‘000 Gulden.
12 km, Aufstieg 200 Hm, T1
Eigentlich stand ja heute die 1000-Stufen-Schlucht auf dem Programm. Intensive Regenfälle in der Nacht und dichter Nebel in den höheren Lagen zwangen uns zu einer Alternative. Wir fuhren mit der Vinschgerbahn nach Meran und mit dem Bus weiter nach Lana. Von hier aus begingen wir den Marlingerwaalweg im Aufstieg.
Ein Aufstieg von ca. 100 Hm bringt uns hinauf zum Waal, der ganzjährig Wasser führt. In gleichmässiger Steigung geht es dem sprudelnden Wasser entlang aufwärts, wie wir dies von den Suonen und Bissen im Wallis kennen.
Eine felsige Stelle wird auf solidem Steg locker bewältigt.
Und bald schon sind wir beim Kiosk am Waal, wo ich in der Regel bei Margarethe Messner ein neues Hemd oder eine Vinschgerschürze kaufe - heute einen Regenschirm ...
Gleich darauf öffnet sich der Blick zum Schloss Lebenberg.
Wie im Wallis folgt das unvermeidliche Wasserrad, das mit einem Drahtzug eine Glocke bimmeln lässt.
Und rinnt das Wasser nicht, muss der Waaler (Wasserhüter) aus dem Haus.
Meine Lieblingsjause, der Buschnschank beim Larchwalderhof naht, wir setzen uns an die Tische ...
... und schon steht ein schönes Jausenbrettl vor mir. Gastfreundschaft wird hier gross geschrieben: es gelingt mir nicht, das Brettl zu bezahlen. Die Wirtin liebt die Schweizer, die so fleissig mit Gruppen vorbeikommen.
Nach der Mittagsrast produziert Sue einen perfekten Suonenspagat,
und schon braust unter uns die Vinschgerbahn Richtung Meran.
Nach der Passage durch die Felsen ....
... erreichen wir die Talenge bei Töll, wo die Etsch aufgestaut wird und das Wasser für die nächste Stufe der Etschwerke und für den Marlingerwaal gefasst wird.
Mit der Vinschgerbahn geht es zurück nach Naturns.
Natürlich waren wir nicht die einzigen, die bei diesen schlechten Wetterverhältnissen auf den Marlingerwaalweg ausgewichen waren. Die meisten Wanderer begehen ihn im Abstieg. Somit waren wir nicht gerade einsam und wurden vom vielen Grüssen fast heiser. Kaum in Naturns angekommen begann es wieder heftig zu regnen. Im Hotel Lamm sind wir "am Schärme" und erleben wiederum einen gemütlichen Abend.
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